
Wie immer wieder, an Tagen wie diesem, die so regelmäßig in einer Zeit wie jener, also ich in Shanghai über Wochen allein für mich im Hotel oder so lebend, täglich nach Büroschluss auf meinen unbekannten Wegen, unbekannt für die Welt und meine sogenannte bekannte Menschenbekannten- und Verwandtschaft, aber auch für mich selbst, kam ich an tausenden Sehenswürdigkeiten vorbei. So sah ich in diesem Fall zunächst das mich becircende Weise von innen nach außen beleuchtete kleine Straßenrestaurant – es konnte nicht unscheinbar genug sein! – und dann den darin mit seiner Alltäglichkeit angefüllten einzigen Gast, der mit nichts beschäftigt war als sein Abendessen einzunehmen, wie jeden Tag (vielleicht nicht, aber möglicherweise doch jeden Tag hier in diesem Restaurant) und sich dabei ein wenig zu unterhalten, wie jeden Tag (vielleicht nicht, aber wahrscheinlich doch mit den gleichen sozialen Medien). Die Umgebung war öde, dieser zentrale Teil Shanghais, im Norden der früheren sogenannten Chinesenstadt ist unter der Woche am frühen Abend bereits ziemlich ausgestorben, am Wochenende übrigens auch. Mehr als das brauchte ich nicht, um glücklich zu sein. Im Wissen, meine Kamera bei mir zu haben, die ich jetzt in Anschlag nehmen würde, um diesen Beobachtungsakt meiner kleinen alltäglichen (vielleicht nicht, aber wahrscheinlich doch ein Bild von der Art, wie ich sie schon unzählige Male gemacht hatte) zu Ende zu bringen, einzuholen, abzuschließen, damit ich sodann weitergehen könnte. Eine Sehenswürdigkeit mehr, dachte ich, schleunigst wieder in Schritt kommend angesichts der unbestimmten Zukunft meiner Sehenswürdigkeiten, aber auch eine Sehenswürdigkeit weniger.