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Alles schmeckt hier anders. Aber das bemerkt man erst, wenn man das Gleiche isst oder trinkt (oder…) wie zu Hause. Wasser zum Beispiel trinkt sich viel dicker hier, es ist nicht so transparent und durchgehend wie in Europa. Wenn ich zu Hause Wasser getrunken habe, ist es weg, ich fühle höchstens den Mund angenehm befeuchtet und meine Därme werden elastischer nach wenigen Sekunden, aber ansonsten materialisiert sich das Wasser nicht und hat kaum Qualität beim Trinken. Es fällt höchstens negativ auf, wenn das Trinkgefäß muffig ist und also das Wasser abgestanden oder wenn der Chlor- oder Kalkgehalt zu hoch ist. In China ist das Wasser dick und schwer, es bleibt im Körper, bis es wieder ausgeschieden ist, es bleibt da auch nach dem Trinken, ja, erst recht sogar. Man fühlt sich von innen vom Wasser ausgehöhlt, ausgedickt, geprägt, sichtbar nach außen vielleicht sogar!
Gestern fand ich beim Jenny Lou, dem Supermarkt für Ausländer, eines meiner Lieblingsbiere aus Deutschland, Erdinger Weizenbier. Es kostete übrigens kaum mehr als zu Hause, 12 RMB, also etwa 1,50 EUR. Ich trug es nach Hause und zelebrierte, obwohl ich still gegen diese mir unangenehme Pathetisierung rebellierte, das bevorstehende Trinkereignis. Das dann enttäuschend ausfiel. Das Bier schmeckte dicklich, malzig, nach Zucker, nach Hefe, alle Geschmacksnoten waren unausgewogen, ich schaute immer wieder auf das Etikett: Doch, es war in Deutschland hergestellt, kam aus derselben Brauerei, die auch jenes Bier herstellt, das ich in Berlin auch nach einem Jahrzehnt noch jeden Abend beim ersten Schluck genieße, als würde ich ein Geschenk des Himmels erstmals aus dem Geschenkpapier wenden. Jenes Weizenbier ist mir in Berlin so köstlich, dass ich von kleineren Reisen in andere Länder aus mich mit dem Gedanken an den ersten frühabendlichen Schluck regelmäßig und zuverlässig auf das Nach-Hause-Kommen freuen kann. Von China aus funktioniert dieser Beruhigungsmechanismus nicht; ich bekomme es schließlich hier zu kaufen, anders als in Portugal oder Italien. Und dass es hier nicht schmeckt, kann das Heimweh nur dekonstruieren. Denn, wie wir alle wissen: Das Heimweh treibt uns vor allem deshalb so stark, weil wir das daheim Gewohnte in der Ferne vollkommen entbehren müssen und so verzehren wir uns in den Erinnerungen an die schönen Stunden und das in diesen Genossene und in uns Geflossene. Hier aber werde ich jenes Bier nicht mehr kaufen und trinke lieber das ausgesprochen schale, aber eben hierhergehörende leichte Yanjing-Bier. Es schmeckt eher nach Wasser als nach Weizenbier. Falls es jemanden interessieren sollte, dich vielleicht Hans Josef?
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Was sind das für archetypische Figuren, die da aus den Pekinger Gelenkbussen zum Fenster hinaushängen und mit etwas neuzeitlicheren Megaphonen, als zu diesem Schauspiel passen würde, in die Straße, auf die Straße blöken, im Einzelnen Unverständliches, aber dem Ton nach unverkennbar Befohlenes, das keine Antwort erwartet. Auch keine Antwort duldet, es ist kein Aufnahmeorgan an dieser Apparatur zu erkennen, deren Menschliches – das Gesicht mit dem bewegenden Mundwerkzeug – zwischen dem kleinen Fenster nur gelegentlich zu erhaschen ist, die Stimme ist omnipräsent, schallt herauf zu mir ins sechzehnte Bürostockwerk. Sollen alle verschwinden, „AUS DEM WEG! AUS DEM WEG!“? Oder geht es um mehr als bloße Verkehrsbereinigung? Und wenn beim Rechtsabbiegen des Busses die Hand als Kelle wedelnd heraushängt aus eben jenem Fenster, wird damit den längs am Bus Vorüberfahrenden befohlen, stehen zu bleiben und dem Bus Vorfahrt zu lassen, oder geschieht es zum Ausruhen des Rufers?
asdf . adse
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Café Tipsy, ich sah es öfters dieser Tage, und jetzt kommt es mir zum ersten Mal vors Bewusstsein. Ich werde hinfahren am Wochenende, dem vor der Tür, wie gesagt wird, stehenden.
Der Weg, den alles Geistige geht, ist der Weg, den alles Irdische geht. Denke ich heute, und einen solchen Satz, der auch mir, dem gestern noch Muttersprachlichen, falsch klingt, obwohl ich weiß, dass er richtig ist undsoweiter, hätte ich noch vorgestern nicht auszusprechen gewagt. Ich stoße mit mir selbst an, die Bierdose gibt einen dumpfen Blechklang ab, der den ohnehin schalen Geschmack ihres Inhalts niemals beleben könnte, aber trotzdem würden wir es niemals niemals lassen, die Dose leerzutrinken. – Damit sei gesagt und ist vielleicht gesagt, dass hier und heute nichts verhandelt werden soll und kann, es soll hier ein Blog entstehen und dafür braucht es gefälligst Zeilen. Zeilengeld gibt es nicht, das ist schon ausgelegt, und deshalb bleibt uns nur, mit Wilhelm von der Kleist aus Lüttelbracht, der heute vielleicht selbst ein Opfer der Maltis geworden ist, für die er lebenslang … bestritt. Hochvernehmlichst, jedenfalls, undsoweiter verbleibe ich. Ihr G.